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Kulturaustausch in Frankreich

By 19. Oktober 2024November 9th, 2024Aktuelles

Kulturaustausch in Frankreich

Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse erleben in Montigny-lès-Cormeilles französische Lebensart, Kultur und Schule hautnah

Et voilà – 18 Wochen nach dem Besuch unserer Gastschüler aus Frankreich steht stand vom 9. – 15. Oktober 2024 unser Gegenbesuch in der französischen Metropolregion an. Es liegen gerade einmal knappe 660 Kilometer zwischen Künzelsau und Montigny-lès-Cormeilles und dennoch gibt es Unterschiede.

Voilà le résumé

Mercredi, le 9 octobre 2024: Jour 1 – Une arrivée sous la pluie.

Herr Zott hatte aus den Erfahrungen mit der Deutschen Bahn aus dem Sommer gelernt und demnach die Anreisezeit nach Stuttgart großzügig angelegt. Wenn dann nicht noch eine durch eine Baustelle verursachte Umleitung nach Waldenburg die Ankunft aller Teilnehmenden eher knapp werden ließ… es ging gut, alle kamen an und saßen im Zug nach Heilbronn. Natürlich haben wir den eigentlich geplanten Zug nicht bekommen, hatten aber aufgrund der ausreichenden Planung noch Zeit für ein gesundes (?) Frühstück am Stuttgarter Hauptbahnhof – Currywurst und dergleichen…

Der ICE kam pünktlich und wir rasten mit knapp 340 km/h über Karlsruhe und Strasbourg dem Bahnhof Paris Est entgegen. Von unseren Gastgebern herzlich am Bahnhof empfangen, mussten wir einen kurzen 5-minütigen Marsch zum Bahnhof Paris Nord absolvieren. Eigentlich kein Problem, wenn es über Paris nicht einen gnadenlosen Wolkenbruch gegeben hätte, der uns in nur 5 Minuten vollständig nassgemacht hatte.

Dazu kam, dass der eigentliche Zug in Richtung Montigny ausfallen musste und wir konnten während der Wartezeit den Bahnhof erkunden und uns mit französischen Backwaren eindecken. Baguette, Pain au Chocolat, Éclair, Macarons…

30 Minuten später kamen wir (endlich) in Montigny an und die Schülerinnen und Schüler wurden von ihren Gasteltern aufgenommen.

Jeudi, le 10 octobre 2024 Jour 2 – Une journée au collège

„Ist das wirklich so wie im Schulbuch“ „Gibt’s da so eine Kontrolle am Eingang“ Solche Fragen traten während der Zugfahrt nach Paris auf, das Schulbuch erzählt von einem CPE, der Schülerausweise am Eingang kontrolliert und vieles mehr. Tatsächlich mussten die Schülerinnen und Schüler vor dem Zaun warten, bis sie jemand hereingelassen hat. Eine sehr komische Erfahrung, da man bei uns am SEMI natürlich morgens einfach so an die Schule kommen kann. Es gab ein gemeinsames Frühstück mit allen beteiligten Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern in einem großen Klassenzimmer. Im Anschluss hat Madame Gautherin durch ein paar Konversationsspiele geführt und es wurde versucht, sich in der Fremdsprache unterhalten – sehr zur Freude der Begleitlehrkäfte. Danach hatte sich Madame Gautherin noch einen deutsch-französischen Escaperoom ausgedacht und die Kinder tüftelten bis zum Mittagessen an verschiedenen Rätseln.

À propos Mittagessen, ich möchte eine Schülerin zitieren, die nach dem Mittagessen folgendes sagte: „Herr Zott, wenn wir wieder in Deutschland sind, schreibe ich Frau Pöschko einen Liebesbrief!“ Dies sollte reichen, um die Mensa dort zu beschreiben.

Der Rest des Tages wurde in verschiedenen Klassen mit verschiedenen Fächern verbracht. Die größten Unterschiede, die die Deutschen festgestellt haben:

  • „Die Schule beginnt erst um 8:45 Uhr“
  • „Jeden Tag (außer Mittwoch) Nachmittagsschule bis circa 16 Uhr“
  • „Eine Stunde dauert 55 Minuten und es gibt keine Doppelstunden“
  • „Die Lehrkräfte haben immer nur ein Fach“
  • „Die Lehrkräfte sind viel strenger als bei uns“

Vendredi, le 11 octobre 2024: Jour 3 – Une excursion en ville ensemble

Aujourd’hui – nous allons à Paris! Pünktlich am Bahnhof in Montigny angekommen, ging es im Prinzip denselben Weg wieder zurück in die Hauptstadt. Bei wesentlich schönerem Wetter kamen wir im Zentrum an und erkundeten die Stadt gemeinsam. Erster Programmpunkt: Châtelet – Les Halles. Noch etwas früh kamen wir in einer großen Einkaufsmeile an (die Geschäfte öffneten erst in 30 Minuten) und so konnten wir ein bisschen umherlaufen und erkunden, welche Läden es hier gibt. Gestärt durch Café, Chocolat chaud und thé à la menthe, sind wir den Weg bis zum Louvre gegangen. „Ist das alles ein Museum? Also da will ich auch drin wohnen!“ Der Louvre, das größte Museum der Welt, stand als nächstes auf dem Programm. Natürlich zog es die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich zu einem eher unscheinbaren, nicht sonderlich großen italienischen Gemälde… aber auch sonst waren die Räumen, Decken und Statuten beeindruckend. Der Louvre ist sogar so groß und übervoll, dass sich manche Hohenloher dort verlaufen haben…

Später Mittagspause im Sonnenschein im Jardin des Tuileries und anschließend eine Tour mit den Bateaux-Mouches, den Booten, die entlang der Seine an den Sehenswürdigkeiten vorbeischippern. Notre-Dame de Paris war leider unzugänglich, da das Unwetter den Pegel der Seine so stark ansteigen ließ, dass manche Brücken nicht mehr unterfahren werden konnten. Kein Problem, nach der Fahrt haben wir noch in kleinen Gruppen die Île de la Cité erkundet, Notre-Dame de Paris inklusive. Spät am Abend fielen wir mit müden Beinen ins Bett.

Samedi le 12 octobre, dimanche le 13 octobre 2024: Jour 5 et 6 – Un week-end libre

Analog zum Programm in Deutschland ist die Austauschwoche so geplant, dass die Gestaltung des Wochenendes in den Händen der Familien liegt. Demnach hier nur eine kurze Auflistung der Dinge, die am freien Wochenende unternommen wurden:

  • „Am Sonntag war ich im Château de Versailles. Es war sehr schön. Wir waren im Schloss ohne Führung. Das Schloss war von außen wie von innen sehr prunkvoll und mit viel Gold geschmückt. Der Garten hinter dem Schloss war ebenso sehr groß und sehr pompös. Es war ein sehr schöner Tag und ich konnte es noch einmal richtig genießen bei meiner Gastfamilie und in Frankreich zu sein.“
  • Meine Austauschpartnerin und ich waren sonntags im Disneyland. Uns hat es dort sehr gut gefallen, vor allem die Paraden und das Feuerwerk abends!
  • „Samstags waren wir auf dem Eiffelturm, von dem wir eine tolle Aussicht über Paris hatten!“
  • „Wir waren mit unseren Austauschpartnerinnen am Samstag zusammen auf einem Jahrmarkt. Wir sind durch den Jahrmarkt gelaufen und auch Fahrgeschäfte gefahren.“
  • Am Abend waren wir in der Innenstadt von Paris und haben und den Eiffelturm Am Sonntag waren wir den ganzen Tag im Freizeitpark Astérix.“
  • „Am Wochenende war ich auf dem Arc de Triomphe und auf den Champs-Elysées. Wir waren auch in einer alten Oper zum Anschauen. Mir hat Frankreich sehr gut gefallen mein Austauschpartner und seine Familie war auch nett. In der Schule gab es ein bisschen Chaos in den Pausen, doch mir hat es dort auch gefallen.“
  • „Am Samstag waren wir Schlittschuhlaufen und am Sonntag waren wir all-you-can-eat asiatisch essen und im Anschluss in Paris.“

Lundi, le 12 octobre 2024: Jour 6 – Auvers-sur-Oise !

Zu einem Schüleraustausch gehört natürlich auch ein gerüttelt Maß Kultur. Passenderweise liegt das Örtchen Auvers-sur-Oise keine 30 Minuten von Montigny-lès-Cormeilles entfernt und ist problemlos mit dem Zug erreichbar. Wenn man jetzt noch wüsste, was man da tun soll… Auvers-sur-Oise ist bekannt als Wirkungsstätte einiger Künstler, der bekannteste von ihnen sicherlich Vincent van Gogh. In deutsch-französischen Gruppen hatten die Kinder die Gelegenheit im Rahmen einer Stadtrallye auf den Spuren des Impressionismus zu wandeln und parallel dazu einen Eindruck des Örtchen zu gewinnen.

Am Abend hatte Madame Gautherin die Eltern und die Schulleitung zu einem gemeinsamen Abschluss eingeladen. Sie hatte ein Video mit Momenten aus Deutschland und Frankreich zusammengeschnitten, das allerseits Gefallen fand. Die Schulleiterin Madame Baringthon hielt eine kurze Ansprache und dankte den Kindern, den Eltern und den Lehrkräften. Danach ging es nach Hause zum letzten Abend in den Gastfamilien.

Mardi, le 15 octobre 2024: Jour 7 – Au revoir ? Non, à bientôt!

Und da war es vorbei, Tag 7 und damit stand die Abreise der Hohenloher an. Früh aufgestanden trafen wir uns am Bahnhof Montigny zur Verabschiedung. Manche Schülerinnen deckten sich noch mit den üblichen Baguettes ein, andere organisierten noch ein Pain au Chocolat für die Reise. Im Anschluss wurde sich verabschiedet, manche trauten sich an das für deutsche Verhältnisse unübliche „Bisous“ und manche konnten die ein oder andere Träne nicht verdrücken. Über die übliche Zugverbindung kamen wir pünktlich am Gare de l’Est an und saßen im richtigen ICE nach Stuttgart. Es wäre natürlich zu schön gewesen, wenn die zeitliche Planung wenigsten bei der Rückfahrt aufgegangen wäre, leider war’s wieder nichts. Der Zug fuhr zu spät in Stuttgart ab, sodass wir in SHA den Anschlusszug nicht bekommen haben und warten mussten. Es ist erstaunlich, wie müde und erschöpft man ist, obwohl man den ganzen Tag nichts anderes getan hat, als Zugfahren.

Hiermit nochmal ein großes MERCI BEAUCOUP an alle, die beim Gelingen des Austausches mitgewirkt haben. Durch Mithilfe beim Planen und Organisieren, Begleiten, Fahrdienste, Auf- und Abbau, Bereitstellen des Essens, nette Gespräche und freundliche Aufnahme unserer Gäste.

Das größte Dankeschön geht an die Schülerinnen und Schüler der Stufe 9, die sich getraut haben, dieses Experiment auszuprobieren – MERCI À VOUS!