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Besuch im Konzentrationslager Dachau

By 24. Februar 2022April 5th, 2022Aktuelles

Besuch im Konzentrationslager Dachau

Gedenkstätte zeigt Grausamkeit des NS-Systems

Jedes Jahr besuchen die 10. Klassen des Schlossgymnasium Künzelsau die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau. Coronabedingt fiel der letztjährige Besuch aus, weshalb der Besuch in diesem Jahr mit mehr Klassen stattfand.

Das Konzentrationslager in Dachau wurde 1933 als erstes nationalsozialistisches Lager errichtet und bestand – bis zur Befreiung der Amerikaner – die komplette NS-Zeit. Das Lager wurde zum grausamen Vorbild für die Konzentrationslager des nationalsozialistischen Lagersystems. Zwischen 1933 und 1945 waren in Dachau über 200 000 Menschen inhaftiert, die Zahl der in Dachau ums Leben Gekommenen beläuft sich auf über 41.500. Die ersten Inhaftierten waren politische Gegner des NS-Systems wie Kommunisten oder Sozialdemokraten, später folgten auch Kriminelle, Zeugen Jehovas, engagierte Christen, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie vor allem Juden.

Nach 2,5-stündiger Busfahrt kam die Schülergruppe in Dachau an. Aufgeteilt in drei Gruppen wurden anschließend für über 4 Stunden der Lagekomplex intensiv besichtigt. Die Führungen begangen an der Infotafel, in welchem die Ausmaße des Lagers veranschaulicht wurden. Anschließend ging es zur ehemaligen Kommandantur, in welchem heute die Bereitschaftspolizei untergebracht ist. Eine wilde Diskussion unter den Schülern und mit Gedenkstättenführern entbrannte über die Frage, ob diese alten SS-Bauten einen geeigneten Ort für die moderne demokratische Polizei darstellen. Die Schüler lernten, dass Geschichte auch die heutige Zeit noch maßgeblich beeinflusst. Über den alten Bahnhof, an welchem die Insassen die ersten Torturen durch die Wachmannschaften erfuhren, gelangte man in den Hauptkomplex des Lagers zum Appellplatz. Eindrücklich wurde gezeigt, wie auch Appell-Stehen als Strafe benutzt wurde. Weitere Orte wie das Wirtschaftsgebäude konnten ebenfalls besichtigt werden. Darin wurden auch Fragen der Menschenversuche erläutert. Kurze Sitzungen im Seminarraum zur Nachbereitung unterbrachen die Führungen. Als letzter Teil fand auch ein Besuch der Gaskammer statt.

Besuche in Konzentrationslagern stellen einen wichtigen Bestandteil im Curriculum des Faches Geschichte dar, weichen aber in Stimmung und Heiterkeit von den üblichen Schulexkursionen ab. Trotzdem sind die Schülerinnen und Schüler, wie auch die Begleitlehrer Christian Heinrich und Steffen Deibel hocherfreut, dass auch in Pandemiezeiten ein Tagesausflug möglich war.

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